Pokervarianten

Im Unterschied zu allen anderen hier vorgestellten Glücksspielen wird hier nicht gegen eine Bank gespielt, sondern gegen andere
Mitspieler. D.h. Poker ist im Grunde kein Glücksspiel, sondern ein Geschicklichkeitsspiel mit Glücksfaktor. Es gibt auch Pokerspiele,
bei denen gegen das Kasino gespielt wird, z.B. Tropical Stud oder Easy Hold'Em. Hier gilt wieder: trotz guter Optik ist auch hier der
Erwartungswert negativ, und auf Dauer gewinnt immer die Bank! Man kann durch das Verfolgen einer optimalen Strategie maximal
den Verlust begrenzen.

Wenn man also das Kartenspiel gut genug versteht, hat man einen Vorteil gegenüber den Gegnern. Dieser reicht jedoch zumeist
nicht aus, um wirklich einen positiven Erwartungswert zu erzielen. Die Bank/das Kasino/der Online-Spielbetreiber verlangt nämlich
für die Durchführung des Spiels einen gewissen Prozentsatz der Einsätze, den sogenannten "Rake". Dieser bewegt sich meist zwischen
3% (online) und 10% (Card-Casinos). Das reicht, um die meisten kleinen Gewinner in Netto-Verlierer zu verwandeln. Zudem
taucht auch hier das "Bankroll-Problem" auf (siehe Abschnitt 3.9).

Sicherlich hast auch du den Poker-Boom der letzten Jahre mitbekommen. Varianten wie Texas Hold'em oder Pot Limit Omaha
wurden und werden im Internet und live gespielt. Doch der Boom ist im Großen und Ganzen vorbei, die schwachen Spieler
sind pleite oder haben ihre Unterlegenheit erkannt. Übrig geblieben sind die "sharks", die sich um die wenigen verbleibenden
"Fische" prügeln und dabei hoffen, den Rake schlagen zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich für weniger als 1% der Spieler rentiert hat, ihre Zeit in Online- bzw. Live-Poker
zu investieren. Ein typischer Graph findet sich in der folgenden Abbildung - viel Aufwand für nichts.

graph
Quelle: http://de.pokerstrategy.com